Arbeitsmarkt 2024: vier Trends, die Deutschland prägen

Von Dominique Parenti Veröffentlicht am Februar 7

Im Jahr 2024 prägen entscheidende Entwicklungen den deutschen Arbeitsmarkt. Dieser Artikel beleuchtet vier Haupttrends, darunter der anhaltende Fachkräftemangel, flexible Personalmanagementansätze, die Rolle von Künstlicher Intelligenz und die Veränderungen hin zu flexibleren Arbeitsmodellen nach der Covid-19-Pandemie.

 

Fachkräftemangel trotz Wirtschaftliche Unsicherheiten

Der Fachkräftemangel bleibt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen eine zentrale Thematik auf dem deutschen Arbeitsmarkt im Jahr 2024. Ein stürmisches Jahr haben wir hinter uns. Die Weltwirtschaft erlebte eine spürbare Abkühlung, und Unternehmen mussten Budgets kürzen sowie offene Stellen reduzieren. Trotzdem bleiben erhebliche Personallücken, insbesondere in Technik, im Gesundheitswesen und im Handwerk.

Der demografische Wandel und die zunehmende Spezialisierung tragen zu diesem Mangel bei. Ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern resultiert in verlängerten Zeiträumen zur Besetzung offener Positionen und stellt für zahlreiche Firmen eine ernsthafte Herausforderung dar. Innovative Recruiting-Ansätze gewinnen an Bedeutung, doch besteht die Sorge, dass Unternehmen den Fokus auf den Fachkräftemangel verlieren könnten. Bereits jetzt zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Stellenanzeigen im HR-Bereich, nachlassendes Lohnwachstum und weniger Anreize zum Jobwechsel.

 

Gegenwirken des Mangels

Der Mangel an Arbeitskräften führt zu einem Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt. Unternehmen müssen flexibler hinsichtlich der Qualifikationen der Bewerber sein. Der Trend geht dahin, Kandidaten ohne traditionellen Abschluss einzustellen, solange sie relevante Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen. Dies eröffnet Chancen für Quereinsteiger, die durch "Training on the Job" qualifiziert werden. Der Fachkräftemangel könnte also den Trend fördern, Bewerber ohne klassischen Ausbildungs- oder Hochschulabschluss einzustellen.

Laut einer Pressemitteilung von Stepstone Anfang Dezember müssen zudem Personalverantwortliche global denken, da ein Wettbewerb um gut ausgebildete Einwanderer besteht. Deutschland steht in diesem Wettbewerb nicht gut da, da das internationale Interesse an Jobs in Deutschland gering ist. Nur 5,3 Prozent der Suchanfragen auf Indeed Deutschland kommen von Jobsuchenden aus dem Ausland, wie der Report des Netzwerks feststellte. Daher sind Verbindungen zu internationalen Talentpools entscheidend.

 

KI prägt der Arbeitsmarkt in 2024

Im Jahr 2024 wird Künstliche Intelligenz (KI) eine entscheidende Rolle auf dem deutschen Arbeitsmarkt einnehmen, um den Fachkräftemangel zu beheben und die Produktivität zu erhöhen. Sie wird nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern auch die Bewerbungsverfahren maßgeblich beeinflussen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Geschwindigkeit, mit der deutsche Unternehmen KI-Technologien implementieren und in den Arbeitsalltag integrieren. Dies erfordert jedoch eine umfassende Digitalisierung, bei der Deutschland noch Aufholbedarf hat.

Berufe wie Mathematiker, Programmierer, Dolmetscher, Schriftsteller, Autoren, Journalisten, Steuerfachangestellte, Buchhalter, quantitative Finanzanalysten und Web- und digitale Schnittstellendesigner könnten laut Studien stark von KI betroffen sein. Im Gegensatz dazu könnten Berufe wie z.B. Köche, Kfz-Mechaniker und in der Forst- und Landwirtschaft weniger von KI betroffen sein.

 

Flexwork statt starre Strukturen

Die Covid-19-Pandemie hat die Akzeptanz von Remote- und Hybridarbeit in Deutschland beeinflusst. Viele Unternehmen könnten Hybridmodelle als Standard implementieren, wobei die Nutzung des Homeoffice stark von der Branche abhängt. Im IT-Dienstleistungsbereich, in der Unternehmensführung und -beratung sowie bei Versicherungen und Pensionskassen ist der Anteil hoch. Im Gesundheitswesen, im Baugewerbe und im Einzelhandel ist die Arbeit im Homeoffice jedoch seltener möglich.

Hybrid- und Remote-Modelle motivieren im Job, wie eine Umfrage von Owl Labs im Juni 2023 unter 2000 deutschen Vollzeitbeschäftigten zeigte. 43 Prozent der Befragten fühlten sich produktiver, wenn sie im Home Office arbeiten, und sieben Prozent würden sogar sofort kündigen, wenn ihr Unternehmen sie zur Rückkehr ins Büro verpflichtet. Über die Hälfte (51 %) der Beschäftigten arbeitet heute in einem hybriden Format. Es ist klar, dass die Arbeitswelt sich verändert hat und dass Unternehmen, die sich anpassen und flexible Arbeitsmodelle anbieten, wahrscheinlich die besten Talente anziehen und halten können.

 

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